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Zukunftsweisender Öko-Tourismus in der Maya Bay

Als Anfang der 0er-Jahre der Film "The Beach" mit Leonardo DiCaprio auf das traumhaft schöne Paradies der Maya Bay auf der Insel Ko Phi Phi Leh aufmerksam machte, war dies für das bis dato unberührte Naturidyll Segen und Fluch zugleich: Ein Segen, weil fortan immer mehr Touristen auf das abgelegene Eiland in der Andamanensee strömten, welches zur südthailändischen Provinz Krabi gehört, und so der ganzen Region einen wirtschaftlichen Aufschwung bescherten; ein Fluch, weil der Massentourismus erschreckend schnell zur Zerstörung dieses einzigartigen Biotops führte.

Die unzähligen Motorboote, die nun pausenlos im Einsatz waren, vertrieben die seltenen Schwarzspitzenhaie und viele weitere, vom Aussterben bedrohte Fisch- und Schildkrötenarten. Das bezaubernde Korallenriff, das Tausende zum Schnorcheln und Tauchen eingeladen hatte, wurde nicht zuletzt durch vor Anker gehende Boote zerstört  – ganz zu schweigen von den riesigen Müllbergen, den zumeist sorglos hinterlassenen Abfällen, welche mit dem nicht mehr kontrollierbaren Besucherstrom die fragile Natur ganz und gar aus ihrem Gleichgewicht brachten und damit zunichtemachten. Allein innerhalb von 10 Jahren verschwanden 70 Prozent der Korallen, was alsbald die alarmierten Naturschützer und Meeresbiologen auf den Plan rief.


Besucherstopp zur Wiederbelebung des Idylls

Dank einer Initiative der Kasetsart Universität Bangkok wurde Maya Bay im Jahr 2018 komplett für Touristen geschlossen. Ein umfassendes, auf Nachhaltigkeit angelegtes Renaturierungsprojekt erweckte die einst "schönste Bucht der Welt" zu neuem Leben. Als zudem 2020 die Corona-Krise Ausländern verwehrte, Thailand zu bereisen, und die neuerliche touristische Erschließung der unbewohnten Insel um weitere 2 Jahre hinauszögerte, trug dies zusätzlich zur Wiederbelebung und Erholung des Ökosystems bei. Es gab Reiseveranstaltern wie Hotelbesitzern viel Zeit, über gut funktionierende, umweltschonende Tourismuskonzepte nachzudenken  – Konzepte, die weit über die pandemiebedingte Anbringung von Spuckschutz PVC Folien hinausgingen.


Maya Bay Traumstrand

Guter Tourismus rettet die Insel

So sind nunmehr lediglich 300 Besucher pro Tag in der Maya Bay zugelassen und haben bei einem maximal einstündigen Aufenthalt nur auf Holzstegen unter Seilspannsonnensegeln Zugang zur Bucht  – die tropischen Traumstrände dürfen dabei nicht betreten werden. Und auch das Schnorcheln bleibt bis auf weiteres verboten. Denn die Regenerierung der Korallenbänke hat derweil oberste Priorität, und die wird mindestens 20 Jahre in Anspruch nehmen. Strenge Regeln und hohe Geldstrafen bei Verstößen sollen auf diese Weise eine erfolgreiche Zukunft der Insel als nachhaltiges Reiseziel sichern, nach Möglichkeit für einen immer umweltbewusster werdenden und verantwortlich agierenden Tourismus. Die heimischen Hotelbetreiber haben erkannt, dass ihre Region nach wie vor sehr auf Besucher angewiesen ist  – "Wir müssen sie nur dabei unterstützen, gute Touristen zu sein." (Sirithon Thamrongnawasawat)